Bericht über unseren Ausflug zur Schallaburg am Samstag, den 11. Juli 2020
Trotz weiter schwelender Corona Pandemie war es unter Beachtung der Vorsichtsmaßnahmen am Samstag 11. Juli 2020 endlich wieder soweit: Schwester Elisabeth hatte wieder eine Busfahrt mit abwechslungsreichem Programm zusammengestellt und selbst ausprobiert und so bestiegen wir gut gelaunt und erwartungsvoll am Schwedenplatz den Bus, um zunächst zur Schallaburg zu fahren. Die Begeisterung, endlich wieder einen Ausflug unternehmen zu können, war sehr groß. Es befanden sich einige sehr betagte Gemeindemitglieder, sogar eine fast Hundertjährige, mit großem Enthusiasmus und bestens zu Fuß unter den TeilnehmerInnen, was ich sehr beeindruckend fand. Im Bus wurden wir auf der kurzen Fahrt von Elisabeth und Birgit mit saftigen Milchbrötchen und Kaffepralinen gelabt.
Auf der Schallaburg unternahmen wir mit einer hervorragenden Führung eine Tausende Kilometer lange Reise durch 10 Länder vom Donaudelta flussaufwärts. Dabei lernten wir in Bulgarien und Rumänien viele völlig unbekannte Städte und Kulturen kennen und stellten fest, dass kein Fluss so viele unterschiedliche Länder, Sprachen und Mentalitäten verbindet wie die Donau. Sie ist nicht nur ein Gewässer, sondern die Summe all jener Geschichten, die sich an ihren Ufern ereignen und ereignet haben. Da gibt es beispielsweise das bisher mir unbekannte Russe, Geburtsort von Elias Canetti, der auch auf Deutsch viele herrliche Bücher wie beispielsweise „Die gerettete Zunge“ schrieb, die geheimnisvolle einst auf einer Donauinsel gelegene Stadt Ada Kaleh, die durch einen Stausee in der Donau versank und von der heute nurmehr wenige Augenzeugen berichten können, das einst für die Schifffahrt sehr riskante enge, durch Anhebung des Wasserspiegels entschärfte Eiserne Tor, die vielen ethnischen Minderheiten und ihre Wanderbewegungen.
Schade, dass der beeindruckende Huchen, eine bis zu neun Meter lange Störart, durch die Kraftwerke auf der Donau ausgestorben ist. Einst schwammen sie vom Schwarzen Meer bis zum Schwarzwald.
Nach einem guten Mittagessen gleich auf der Burg ging es weiter nach Melk, wo wir ein Schiff bestiegen und bis Spitz fuhren. So wurden wir selbst Teil dieser Donaureise, indem wir durch die Weltkulturerbe-Region Wachau fuhren.
Mit dem Bus fuhren wir nach Mühldorf zu einer Destillerie, wo wir Marillensaft und hausgebrannte Schnäpse, Liköre und diverse Whiskysorten verkosteten. Durch einen humorvollen Einführungsvortrag lernten wir einige Besonderheiten aus der Welt der Schnapsbrennerei kennen. Ein Heurigenbesuch mit hervorragendem Grünem Veltliner und schmackhafter kleiner Jause rundete das sehr stimmige Programm ab, ehe wir die Heimreise antraten. Es war ein wunderbarer Tag, den uns auch das feuchte Wetter nicht verderben konnte. Vielen Dank an Schwester Elisabeth für diesen schönen Tag!
Autorin: Dr. Gerda Höhrhan-Weiguni
Fotos von Dr. G. Höhrhan-Weiguni und E. Lillich-Unger