Für Termine wenden Sie sich bitte an das Pfarramt: +43-1-5128393 ; pfarramt@reformiertestadtkirche.at


Der Abschied

Fragen samt Antworten

zum Ende des Lebens, den letzten Dingen und der Hoffnung

auf neues Leben

Ist mit dem Tod alles aus? Oder gibt es ein ewiges Leben?

Das irdische Leben mag mit dem Tod zu Ende sein, der Körper versagt seinen Dienst und wir nehmen Abschied hier auf Erden. Aber das bedeutet nicht, dass es nach dem Tod ganz und gar nichts mehr gibt.

Die Freunde und Familie von Jesus haben nach seinem Tod die Erfahrung gemacht, dass Jesus zu ihnen gekommen ist und bei ihnen war. Auf diese Auferstehungserfahrungen gründet sich unsere Hoffnung, dass es auch für uns Menschen nach dem irdischen Tod ein neues und ganz anderes Leben geben wird. Am Ende der Bibel steht, dass es dann kein Leid, kein Geschrei, keinen Schmerz mehr geben wird und Gott alle Tränen von den Augen abwischt.

Gibt es in der Evangelischen Kirche die „Letzte Ölung“?

Nein. Aber in der Evangelischen Kirche ist die seelsorgerliche Begleitung von schwerkranken oder sterbenden Menschen besonders wichtig. Es gibt die Möglichkeit daheim mit einer Pfarrerin oder einem Pfarrer Abendmahl zu feiern. Um den schweren Weg nicht alleine gehen zu müssen, kann in der „Sterbestunde“ eine Pfarrerin oder ein Pfarrer dazu geholt werden.

Wo muss ich einen kirchlichen Abschied (Bestattung) anmelden?

Die Bestattungsinstitute helfen Ihnen die Verbindung zu dem zuständigen Pfarramt herzustellen. Daraufhin wird die Pfarrgemeinde informiert und die Pfarrerin oder der Pfarrer wird sich möglichst bald melden.

Es ist hilfreich, vor einer Terminvereinbarung Rücksprache mit dem Pfarramt zu nehmen.  

Die „Stolgebühren“ (kirchliche Begräbnisgebühr) werden vom Bestattungsunternehmen verrechnet.

Muss ich mich bei der Gemeinde melden oder meldet sich jemand bei mir?

Üblicherweise erhalten die Gemeinden die Informationen vom Bestattungsinstitut. Es ist aber ratsam, falls man eine Woche vor der Trauerfeier nicht kontaktiert wurde, sich beim zuständigen Pfarramt zu melden. Denn es ist üblich, sich zuvor einmal persönlich mit der Pfarrerin oder dem Pfarrer zu treffen, um über den Abschied zu sprechen.

Kann man die Pfarrerin oder den Pfarrer, selbst aussuchen?

Ja, das ist möglich. Geben Sie das gleich beim Gespräch mit dem Bestattungsinstitut an und holen Sie zuvor am besten das Einverständnis der gewünschten Person ein.

Gibt es Bestattungsformen, bei denen Pfarrerinnen oder Pfarrer nicht mitwirken?

Nein. Wichtig ist nur, dass bei einer Abschiedsfeier der christlichen Hoffnung auf ewiges Leben Raum gegeben wird und man sich an den/die Verstorbene würdig erinnern kann.

Gibt es eine kirchliche Trauerfeier auch, wenn die Verstorbenen ihren Körper der Anatomie überschrieben haben?

Ja. In einem Gottesdienst ergibt es sich, dass besonders in einer solchen Situation nochmals ein Moment des Innehaltens, des Zusammenkommens der Angehörigen und Freunde ermöglicht wird. Im Mittelpunkt stehen Klage um den Verlust und Gedanken des Abschieds aber auch Dankbarkeit für das, was gewesen ist.

Kann jemand, der Suizid begangen hat, kirchlich bestattet werden?

Ja, selbstverständlich. Es gibt keinerlei Hinderungsgründe für einen kirchlichen Abschied. Und gerade in einer solchen schweren Situation kann ein ritueller Abschied für Angehörige und Freunde wichtig werden.

Wie ist der Ablauf einer Trauerfeier?

Die Gemeinde versammelt sich vor dem Sarg oder der Urne. Es wird gebetet, das Leben der Verstorbenen vor dem Hintergrund der biblischen Offenbarung betrachtet, mit Texten ermutigt und nach dem Segen geht die Gemeinde gemeinsam zum Grab. Dort werden letzte Worte gesprochen, der Sarg wird schließlich abgesenkt und es gibt die Gelegenheit des persönlichen Abschieds und der Anteilnahme.

Können Angehörige, Freunde, Vereine an der Trauerfeier mitwirken?

Ja, und dadurch ist es möglich, diesem besonderen Moment des Abschieds eine sehr persönliche Note zu geben. In einem Gespräch mit der Pfarrerin oder dem Pfarrer können individuell Ideen besprochen werden.

Was wird in einer Predigt bei einer Trauerfeier gesagt?

Es geht um den schweren Moment des Abschieds und die in einem vorher stattgefunden Gespräch mit den Angehörigen aufgetretenen Fragen, Ängste und Hoffnungen.

Meist wird dankbar an das reiche Leben erinnert und die Zusage Gottes, dass wir im irdischen Leben und im Sterben und darüber hinaus nie aus der Liebe Gottes herausfallen.

Gibt es von der Kirche Angebote zur Begleitung Trauernder über die Bestattung hinaus?

Jede Pfarrerin und jeder Pfarrer ist bereit, hier auch über die Trauerfeier hinaus, in Gesprächen und in verschiedenen Formen der Trauerverarbeitung unterstützend zur Seite zu stehen. Es gibt die Angebote in der Form von Erinnerungsgottesdiensten, möglich ist auch die Gestaltung eines Gottesdienstes zum Abschied in der Kirche, wenn es zum Zeitpunkt des Begräbnisses für manche nicht möglich war, dabei zu sein.

Gibt es eine kirchliche Begleitung durch eine Pfarrerin oder einen Pfarrer auch bei der Bestattung eines Tieres?

Prinzipiell ja, da wir alle Geschöpfe Gottes sind und der Bund Gottes nach biblischer Auffassung für alle Wesen, Menschen und Tiere, gilt. Falls gewünscht, nehmen Sie am besten Kontakt zum Pfarramt auf und fragen direkt nach.